Von Beginn des Lebens an ist unsere Sprache der Türöffner für den Zugang zu gleichen Bildungschancen für alle Kinder. Deshalb stärken die Erzieherinnen und Erzieher in den DRK-Kitas im Landkreis Uelzen die alltagsintegrierte sprachliche Bildung.
Bedingt durch gesellschaftliche Veränderungen benötigen viele Familien in der heutigen Zeit noch mehr Unterstützung zum Wohle der Kinder gerade im sprachlichen Bereich. Oft reicht die Zeit zu Hause nicht aus, um mit dem Kind in einen Dialog zu gehen oder die Sprache des Kindes zu fördern, indem das „alltägliche Tun“ mit vielen Wörtern gemeinsam beschrieben wird. Hinderlich für den Spracherwerb kann die Mediennutzung während der Familienzeit sein.
Christiane Agt ist nicht nur Leiterin des DRK-Kindergartens Holdenstedt, sondern seit 2016 zusätzlich als Fachberatung über das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ für viele Kitas in den Landkreisen Uelzen und Lüchow-Dannenberg zuständig. Erzieherinnen und Erzieher, die sich zu Sprachfachkräften weitergebildet haben, leitet Christiane Agt an. Sie zeigt, wie sie sprachliches Handeln mit den Kindern reflektieren können.
Sprachfachkräfte teilen ihr Wissen im Team
„Wir nutzen Gesprächsanlässe im Kita-Alltag, wie zum Beispiel das An- und Ausziehen in der Garderobe und erweitern im feinfühligen Dialog mit dem Kind dessen Wortschatz und Sprechfähigkeiten“, erklärt Christiane Agt. „Hierfür ist es wichtig, an den Interessen des Kindes anzusetzen.“
Die Sprachfachkräfte unterstützen den Beziehungsaufbau zum Kind, sind Sprachvorbilder, regen Kommunikation an und setzen Sprachreize. Sie schätzen den Sprachstand eines Kindes ein und richten die Sprachbildung und -förderung am Entwicklungsstand des Kindes aus. „Dieses Wissen tragen sie in ihre Kita-Teams, um die größte Nachhaltigkeit für die Kinder zu erreichen“, sagt Christiane Agt. Die Weitergabe ihres fachlichen Wissens helfe den anderen Erzieherinnen und Erziehern aus ihren Teams dabei, das Thema Sprache fortwährend im Kita-Alltag zu integrieren. Es leite sie dazu an, ihre Beobachtungen und Entwicklungen genau festzuhalten, sich im Team darüber auszutauschen und regelmäßig mit Eltern Gespräche zu führen, um mit ihnen über die Fortschritte ihres Kindes zu reden, berichtet Agt,
Stetige Weiterentwicklung
Elf DRK-Kindertagesstätten im Landkreis Uelzen haben die Qualifizierung „Sprach-Kita“ erlangt. Jede von ihnen beschäftigt eine Fachkraft für Sprache, die mit 19,5 Stunden in diesem Bereich arbeitet. Neben der Arbeit mit den Kindern besuchen die Fachkräfte regelmäßige Fortbildungen bei Christiane Agt oder ausgesuchte Weiterbildungsveranstaltungen.
Im letzten Jahr wurde das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ an die Länder abgegeben. Dass es nun vom Land Niedersachsen weiterhin finanziert wird, freut Christiane Agt ganz besonders: „Der Wert des Programms für die Kinder ist unermesslich!“ Funktionskräfte für Sprache würden im Rahmen des Programms im Auftrag des Kultusministeriums unter Berücksichtigung der niedersächsischen Handlungsempfehlung für diesen Bereich weitergebildet, so Agt.
„Wir entwickeln uns stets in dem Bemühen weiter, den Kindern das zukommen zu lassen, was sie für eine gesunde Entwicklung in allen Bildungsbereichen benötigen. Die Gesellschaft und das Familienbild verändert sich ständig. Damit müssen und wollen auch wir als pädagogisches Fachpersonal Veränderungen zulassen, denn Kinder sind die Zukunft.“