Denise Klingenberg ist die neue Leiterin des Fachbereichs „Hilfen zur Erziehung“ beim DRK Kreisverband Uelzen. Sie hat ein großes Herz für die Menschen in unserer Gesellschaft, die Unterstützung bedürfen, und den festen Willen, Kindern und Jugendlichen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Damit prägt sie nicht nur ihren Arbeitsbereich, sondern auch die Menschen um sie herum. Ein Porträt über eine Frau, die Strukturen verbessert, Werte lebt und für die Kinder- und Jugendhilfe brennt.
Der Weg zur Berufung
Schon früh war Denise Klingenberg klar: „Ich möchte Erzieherin werden – in einem Kinder- und Jugendheim.“ Ein Heim in ihrem Heimatdorf hatte sie während ihrer Kindheit nachhaltig beeindruckt. Der Umgang der Erzieherinnen und Erzieher mit den Kindern, die nicht in ihren Familien leben konnten, bestimmte ihre Berufswahl und führte sie zunächst in die praktische Arbeit als Heimerzieherin. Doch bald erkannte sie: „Das reicht mir nicht. Ich wollte an den Strukturen arbeiten, Prozesse verbessern und größere Veränderungen bewirken.“
Dieser Wunsch gab den Ausschlag für ein Studium der Sozialen Arbeit in Suderburg. „Das Studium hat mir die Augen geöffnet, was alles möglich ist“, erinnert sie sich. Doch damit nicht genug: Denise Klingenberg war auf der Suche nach weiterem Handwerkszeug. Die wirtschaftlichen und organisatorischen Aspekte interessierten sie zunehmend, so dass sie noch ein berufsbegleitendes Masterstudium in Sozialmanagement absolvierte. Die Kombination aus fundierter Praxis und theoretischer Expertise war der Grundstein für ihre heutige Position. Nach 13 Jahren bei einem anderen Träger wagte sie den Wechsel zum DRK, um neue Perspektiven zu gewinnen und ihre Vision von wirksamer Kinder- und Jugendhilfe weiterzuverfolgen.
Die Arbeit mit Herz und Verstand
Seit einem halben Jahr leitet Denise Klingenberg nun den Fachbereich „Hilfen zur Erziehung“ beim DRK in Uelzen und füllt diese Position mit viel Engagement und Zielstrebigkeit aus. Der Fachbereich deckt ein breites Spektrum an Angeboten ab.
Zu den ambulanten Hilfen gehört insbesondere die sozialpädagogische Familienhilfe, bei der Fachkräfte direkt in die Familien gehen, um Unterstützung in Erziehungsfragen, Haushaltsorganisation oder Konfliktbewältigung zu leisten.
Mit dem Angebot der Jugendhilfezentren des DRK werden Kinder und Jugendliche nach der Schule betreut. Sie erhalten Unterstützung bei Hausaufgaben, soziale Förderung und gemeinsame Freizeitgestaltung.
In stationären Einrichtungen wie der Familienwohngruppe Bollensen oder der Wohngruppe Suderburg leben Kinder und Jugendliche, die nicht in ihrem familiären Umfeld bleiben können. Hier haben sie ein stabiles Zuhause mit individueller Förderung.
Zudem setzt der Fachbereich auf präventive Projekte wie „e:du – Eltern und du“, ein niedrigschwelliges Angebot zur Stärkung der Eigenverantwortung von Eltern, oder die Unterstützung durch Familien-Hebammen, die frischgebackenen Eltern beim Start ins Familienleben zur Seite stehen.
Diese Vielfalt an Angeboten zeigt, wie umfassend der Fachbereich aufgestellt ist, um den unterschiedlichen Bedürfnissen von Familien gerecht zu werden. Die Mitarbeitenden sind gefordert, sehr flexibel zu sein und ständig neue Herausforderungen zu meistern. „Unsere Fachkräfte leisten unglaublich viel, und meine Aufgabe ist es, ihnen die bestmöglichen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen“, betont Klingenberg. Regelmäßige Supervision, Unterstützung bei Krisensituationen und eine wertschätzende Führungskultur seien zentrale Elemente ihrer Arbeit.
Was das DRK auszeichnet
Für Denise Klingenberg ist das DRK mehr als nur ein Arbeitgeber. „Das DRK bietet eine große, feste Struktur und ein stabiles Netz – welches seine Arbeitnehmer auffängt.“ Den Tarifvertrag, die Dynamik im Quartiersgelände an der Ilmenau und die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche schätzt sie besonders. Hier fühlt sie sich gut aufgehoben, denn trotz der Herausforderungen ihrer Aufgabe erlebt sie, wie viel Unterstützung und Wertschätzung sie selbst erhält.
Herausforderungen und Visionen
Der Fachbereich befindet sich in einer Phase der Veränderung: alle ambulanten Angebote und die Jugendhilfezentren werden an einem Standort mitten im Quartier am Ilmenauufer zusammengeführt. „Durch die Bündelung wollen wir Synergien schaffen – sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Klienten. Kurze Wege, enger Austausch und ein gebündeltes Fachwissen – das sind der Schlüssel für eine effektive Arbeit“, erklärt Klingenberg. Doch die eigentliche Arbeit beginnt erst: „Jetzt geht es in die Umsetzung. Das bringt zunächst massive Veränderungen für die Mitarbeitenden und Klienten mit sich. Alle müssen sich in der neuen Umgebung zurechtfinden. Aber ich bin überzeugt, dass dieser Weg für den Fachbereich der richtige ist.“
Denise Klingenberg hat keine Angst vor Veränderungen – im Gegenteil. Sie ist angetreten, um die Kinder- und Jugendhilfe strukturell zu verbessern. „Wenn ich drei Wünsche frei hätte, würde ich mir mehr Fachkräfte, eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit den Leistungsträgern und weniger Bürokratie wünschen.“ Ihre Vision ist klar: Den Fachbereich stabil und zukunftsfähig aufzustellen und Kindern und Jugendlichen eine echte Chance zu geben.
Menschlich bleiben
Trotz ihrer Verantwortung verliert Denise Klingenberg nie die Bodenhaftung. Um in der erzieherischen Praxis verankert zu bleiben, absolvierte sie während ihrer Elternzeit sogar ein Montessori-Diplom. Ihre Freizeit gehört ihrer Familie und ihrem Pferd – Ausgleich und Inspiration zugleich.
„Meine Arbeit ist mehr als ein Job“, sagt Klingenberg. „Es ist ein Stück Selbstverwirklichung.“ Diese Haltung macht sie zu einer inspirierenden Führungspersönlichkeit. Und vielleicht ist genau das die Botschaft, die sie allen potenziellen Jobinteressierten mit auf den Weg geben möchte: Beim DRK kann man nicht nur arbeiten – man kann etwas bewegen.